Wie und warum funktioniert überhaupt so ein Wochenmarkt?

Genau betrachtet steht so ein Wochenmarkt und damit auch das Wochenmarkttreiben auf 4 Beinen. Da stehen als erstes die Anbieter da, die Standler. Denn wo nichts angeboten wird, da kann auch nichts gekauft werden.

Als zweites, das ist wohl das Wichtigste, kommen die Käufer, die Kunden, die Abnehmer, Interessenten, Bezieher und Konsumenten. 

Als dritte wichtige Gruppe haben wir die Marktorganisatoren. Wo zwanzig oder mehr Anbieter zusammenkommen, wo wichtige Plätze, meist in den Innenstädten, belegt werden, wo die Angebote überwacht werden müssen, wo Infrastruktur wie z. B. Elektrik bereitgehalten und abgerechnet werden muss, braucht man ein erfahrenes Marktamt oder eine ähnliche Marktverwaltung. 

Und was sind die vierten im Bunde? Das sind unsere vielen Markthelfer, ohne die in den frühen Morgenstunden die großen Stände nicht aufgebaut werden könnten. Ohne die ein großes Angebot nicht verkauft werden könnte. Ohne die vielen Helfer wäre so ein Wochenmarkt nicht in einer guten Stunde wieder abgebaut und die Saubermannschaft der Stadt Ulm (z. B.) müsste an den Samstagen Überstunden schieben. Aber um ca. 15.00 Uhr ist der Ulmer Münsterplatz am Samstagnachmittag der best gereinigte Platz von ganz Ulm.

Aber bleiben wir noch für ca. 5 Sätze beim Verkaufspersonal. Kaum jemandem ist bewusst, manchmal nicht einmal den Beschickern selber, dass der Wochenmarkt eine riesige Verkaufseinrichtung ist, bei der noch „bedient“ wird. Ja, an jedem Samstag sind es 250 bis 300 Bedienende, die für die Wochenmarktkunden bereitstehen. Meist fachkundig Auskunft geben können. Mit einer kurzen Kochanleitung weiterhelfen können. Ein nettes Wort bereithalten für „ihre“ Marktkunden. Auffallend viele junge Leute findet man auf dem Wochenmarkt beim Verkaufen. Ältere Schüler und jüngere Stundentinnen bessern ihre Finanzen auf. Lernen den Umgang mit allermeist unschwierigen Kunden. Lernen Obst und Gemüse besser kennen. Werden Fachkundige für Molkereiprodukte. Lernen als Backwarenverkäuferinnen den Unterschied zwischen einer Olga-, Palm- oder Laugenbrezel kennen. Aber – die ehemals vielen Verkaufshilfen sind rarer geworden. Die meisten springen am frühen Samstagmorgen nicht mehr so flott aus ihrem Bett, wie man das noch vor 10 oder 20 Jahren gewohnt war. Soziologen haben dafür natürlich auch einen treffenden Fachausdruck: man heißt das, glaube ich, Generationswandel.

Wie sieht nun der „Angebots“-Wandel auf dem Wochenmarkt im März aus?
Es beginnt ja die Jahreszeit, in der der Naturliebhaber besonders aufmerksam durch die Fluren gehen sollte. An den meisten Sträuchern und Bäumen haben sich die Knospen schon stark vergrößert. Wenn die Bodentemperatur steigt, kommt der Saft wieder in die Triebspitzen, das Wachstum beginnt. Schneeglöckchen- und Märzenbecherzeit sind dann schnell vorbei.