Wir nähern uns der Jahresmitte und schon nach dem 24. Juni werden die Tage etwas kürzer. Zunächst unmerklich, aber so ab Mitte August sind die langen hellen Abende vorbei. In der Zeitspanne von April bis Anfang September profitieren heimisches Obst und Gemüse vom Sommerlicht. An den Wochenmarktständen spürt und sieht man förmlich die Vielfalt. Außer den vielen Blattsalatsorten, dem großen Sortiment der Kräuter und der beginnenden Fruchtgemüse-Haupternte, kommen jetzt wieder das Vielerlei vom Wurzelgemüse dazu. Verfrühungsnetze und – Folien verhelfen den Anbietern zu einer langen Ernte der jeweiligen Gemüsearten.

Wie sieht es nun aber bei unserem täglichen Gemüseangebot auf dem Markt aus? 
Jetzt ist Radiesles - Zeit, Rettiche in rot und weiß liegen auf den Tischen der Marktstände. Kohlräble und die ersten deutschen Bundmöhren werden angeboten. Zwar gibt es noch Rote Bete aus den Winterlagerbeständen, aber die ersten Roten Rüben im Bund sind auch schon an den Ständen. Seit Mai gibt es deutschen Blumenkohl, aber noch nicht in der vollen Menge. Buschbohnen kommen noch aus dem Süden, die ersten Stangenbohnen aus deutschen Gewächshäusern konnten schon Ende Mai auf dem Markt gekauft werden. Große deutsche spezielle Tomaten- und Gurkenbetriebe können rund 10 Monate im Jahr diese Hauptgemüse-Produkte anbieten. Regionale Gärtnereien ernten zur Zeit Vespergurken aus ihren Gewächshäusern. Ulmer Salat-Gurken und Tomaten folgen in den nächsten Wochen. Der Freund von Frischkräutern kann jetzt aus dem Vollen schöpfen. Alles ist froh und artig gewachsen, außer dem Basilikum natürlich. Aber den hat der Gärtner immer noch in seinem wärmsten Gewächshaus. Da gefällt es diesem Königskraut bisher und es kann angeboten werden im Bund und im Topf. Es darf aber nicht unerwähnt bleiben: Die Schnittlauchernte wird wieder etwas schwieriger. Der Schnittlauch ist ein Frühlingszwiebelgewächs und fängt jetzt an zu blühen. Aber keine Bange. Gärtnergeschick (oder gar Gärtnerkunst?) bringen es fertig, dass der Schnittlauch auch im Sommer, im Herbst und gar im Winter verkauft werden kann.

Deutsche Erdbeeren, unter Folie vorkultiviert, werden schon in größeren Mengen angeboten. Außerdem gibt es die ersten deutschen Himbeeren. Ja, bisheriges kaltes Frühlingswetter hin oder her – mit den ersten Erdbeeren wird der Frühsommer eingeläutet. Einem freundlichen Wochenmarkt-Sommer steht also fast gar nichts mehr im Wege. Und jetzt, wie im Wort zum Monat Mai versprochen, noch ein kleines Markt-Geschichtle über Helmut Palmer.

Helmut Palmer, der Vater des derzeitigen Oberbürgermeisters von Tübingen, war in den 1970 iger Jahren auch Beschicker vom Ulmer Wochenmarkt. Zunächst hatte man ihm einen Platz auf dem damaligen Obstmarkt am Judenhof angeboten.