Liebe Kunden des Ulmer Wochenmarktes, 


die letzten Pfingsttage im Mai waren heiß und sonnig. Sowas freut alle Menschen. Also fast alle! Ja was gibt es denn bei so einem schönen Wetter jetzt wieder zu meckern?

Schauen Sie, liebe Wochenmarktkundin, lieber Wochenmarktbesucher – in den regionalen Gärtnereien, stehen die Gewächshäuser voll mit jungen Pflanzen. Diese sind bei extremer Witterung besonders empfindlich. Mancher Hobby-Gurken-Gärtner hat es sicherlich schon bemerkt, seine Schützlinge trauern bei den kalten Nächten oder gehen gar ein und die Hitze tagsüber macht den jungen Pflanzen auch zu schaffen. Aber auch frisch gesetzte Tomaten, junge Paprikapflanzen, Auberginen und Gurkenpflanzen brauchen besondere Pflege und kontrollierte Bewässerung. Ganz besonders gefordert sind die Spargelanbauer, weil tägliche Einmal- oder gar Zweimal-Ernte auf Feiertage keine Rücksicht nimmt. Die Feldgemüse- und Salatanbauer sind auch in diesen Frühsommertagen gefordert, denn frisch gesetztes Kraut im Freien, vor allem Blumenkohl, aber auch Freilandsalate und Zucchini, müssen sorgfältig bewässert werden. Sonntagsdienste sind dann in den Gärtnereien angesagt und keine Maientour. Vielleicht noch ein Gang am späten Nachmittag in einen Biergarten. Ja sag mal – da schaffen ja auch nicht wenige Mitmenschen und sorgen für unser leibliches Wohl. Respekt!

Auf jeden Fall, nach den Pfingstfeiertagen geht es in die Zeit der Juni-Wochenmarkt-Tage:
Und unverkennbar – beim Gang über die Ulmer Märkte spüren wir den Beginn des Sommers. Die Stände sind voll mit Artikeln, die in der Region oder sonst noch wo in Europa wachsen und geerntet werden. Der rührige Handel macht es möglich, dass wir jetzt im Frühsommer auch Obst kaufen können, welches unseren Ur-Großeltern noch nicht im Juni angeboten wurde. Trauben z. B. oder Birnen – neuer Ernte. Oder auch die sonstigen Exoten, wie Mango, Papaya oder Avocado. Dagegen konnte sich so manche Ur-Oma durchaus Bananen oder Ananas kaufen, sofern genug im Geldbeutel vorhanden war.

Und wie sieht das frühsommerliche Gemüseangebot auf dem Wochenmarkt aus? 
Jetzt ist Radiesles Zeit, Eiszäpfle, Rettiche in rot und weiß liegen auf den Tischen der Marktstände. Kohlräble und die ersten deutschen Bundmöhren kommen in den nächsten Wochen. Zwar gibt es noch Rote Bete aus den Winterlagerbeständen, aber die ersten Roten Rüben im Bund sind auch schon an den Ständen. Es gibt schon seit Pfingsten deutschen Blumenkohl, aber noch nicht in voller Menge. Buschbohnen kommen meist aus dem Süden, aber die ersten Stangenbohnen aus deutschen Gewächshäusern werden ab ca. Mitte Juni auf den Markt kommen. Große deutsche spezielle Tomaten- und Gurkenbetriebe konnten bisher rund 10 Monate im Jahr diese Hauptgemüse-Produkte anbieten. Trotz schwierigerer und teurerer Energieversorgung war dieses Frühjahr aber das Angebot kaum weniger. Regionale Gärtnereien ernten schon Vespergurken aus ihren Gewächshäusern. Ulmer Salat-Gurken und Tomaten kommen ein paar Wochen später. Der Freund von Frischkräutern kann jetzt aus dem Vollen schöpfen. Fast alles ist froh und artig gewachsen, außer dem Basilikum natürlich. Aber den hat der Gärtner immer noch in seinem wärmsten Gewächshaus. Da gefällt es diesem Königskraut bisher und es kann angeboten werden im Bund und im Topf. Es darf aber nicht unerwähnt bleiben: Die Schnittlauchernte wird wieder etwas schwieriger. Der Schnittlauch ist ein Frühlingszwiebelgewächs und fängt jetzt an zu blühen. Aber keine Bange. Gärtnergeschick (oder gar Gärtnerkunst?) bringen es fertig, dass der Schnittlauch auch im Sommer, im Herbst und gar im Winter verkauft werden kann.