Zum 24. Juni, an Johanni, haben sie aufgehört mit dem Stechen, die Spargelanbauer. Und das mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Pünktlich und früh konnte man mit der Ernte beginnen und das mit großer Hoffnung. Sechseinhalb bis sieben Monate im Jahr werden die Spargelfelder bearbeitet, aber nur knappe fünf Monate fließt während der Ernte Geld in die Kassen der Erzeuger.


Schleppend war der Absatz in den ersten 14 Tagen. Dann kam besonders schönes und gar heißes Wetter dazu. Die späten Spargelsorten kamen in die Ernte der frühen Sorten noch dazu. Der Spargelfreund konnte das deutsche Edelgemüse so günstig einkaufen wie schon lange nicht mehr. Deshalb nahmen viele Anbauer bis zu 20 % ihrer Spargelfelder aus der laufenden Ernte. Die Pflanzen ließ man auswachsen, müssen aber dennoch aufwendig weiterkultiviert werden. Mancher Anbauer denkt an Anbaureduzierung für das nächste Jahr.


Auch die Rhabarberernte für das Jahr 2022 neigt sich so langsam zum Ende. Zwar gibt es schon Spätsommer- oder sogar Herbstsorten, aber der September-Rhabarber ist noch nicht so richtig in unseren Küchen angekommen. Dennoch steigen wir mit dem Juli so richtig ein in den Wachstums-Sommer unserer anderen Gemüse- und Salat-Pflanzen ums Haus und im Garten. Zurzeit haben die Pflanzen fast alles, was sie zu einem flotten Wachstum antreibt: Licht, und wenn wir vorgesorgt haben, auch etwas Nährstoffe, Wasser und Wärme. In manchen Kräuter- oder Blumenkästen und in manchem Beet wird es sogar zu eng. Hier kommen die Balkongärtnerinnen oder die Kleingärtner ins Spiel.

Jetzt heißt es zurückzuschneiden mit einem scharfen Messer oder mit einer Gartenschere. Und zu stutzen oder gar im Aussaatbeet manches Pflänzlein ganz herauszureißen, damit die übrige Pflanzenwelt Platz hat. Doch – nicht jeder hat ein Gärtlein. Die meisten wollen ihren Wochenmarkt-Besuch nutzen zu einem entspannten Einkauf von Frischgemüse oder Obst der Saison. Natürlich geht man auch beim Blumenstand vorbei. Lässt Geld bei der Eierfrau liegen, am Metzgerstand oder beim Käs ́.