Liebe Wochenmarktbesucher auf der Internet-Seite und auf den Ulmer Wochenmärkten,
haben es die Mai- und Juni-Kunden bemerkt? Irgendwie stimmte in den letzten Wochen etwas nicht ganz im Kräuterangebot oder auch bei den Rettichen in rot oder weiß. Der Schnittlauch war zwar lang, es fehlten ihm aber oben seine Spitzen. Die Petersilie im Hausgarten oder auf der Terrasse bekam dicke Stängel, sie begann zu blühen. Das Koriander-Angebot ließ zu wünschen übrig. Die Rettiche hatten dicke Innenstängel an den Blättern. Was ist da passiert in den letzten zwei Monaten des stärksten Lichtzuwachses im Jahr? Jede Blütenpflanze, da gehört natürlich unser Gemüse auch dazu, möchte zur Blüte kommen und Samen ansetzen. Sonst gibt es kein Weiterexistieren. Was uns nun bei unseren Sommerblumen, beim Fruchtgemüse, bei den Obstbäumen oder bei den Beerensträuchern ganz wichtig ist, passiert aber auch bei Pflanzen, an denen wir auf eine Blüte gar keinen Wert legen: bei Spinat, den verschiedensten Blattkräutern, bei Rucola oder auch manchmal bei den Rettichen. Noch vor 50 Jahren waren die Sommerkopfsalate auch betroffen. Man sagte: „Der Salat ist geschossen.“ Doch bei den Salaten hat man dies im letzten halben Jahrhundert wegzüchten können. Fast alle moderneren Sorten sind jetzt „schossfest“. Bei den Kräutern müssen wir halt im Frühsommer damit leben. Wobei einige Kräuter mit der Blütenbildung auch ihr bestes Aroma bilden können. Zum Beispiel bei Lavendel, beim Bohnenkraut und sogar beim Thymian.
Der Juli ist für die Erzeuger von Obst und Gemüse ein schwergewichtiger Monat. Es sind noch keine Ferien und die Kunden, die gerne einheimische Produkte einkaufen wollen, können gut bedient werden. Der Juli bringt alles, was der heimische Boden im Freiland und im Gewächshaus hergibt: Tomaten in allen Variationen, Gurken für Salat, zum Vespern, als Essiggurken, als Kochgurken, die ersten Auberginen, Paprika, Peperoni, Erbsen, Busch-Bohnen oder Stangenbohnen, Karotten, mit und ohne Laub, Rote Bete, Mairübchen, Rettiche, weiß oder rot, Radieschen oder Eiszäpfchen, ein riesiges Sortiment an Blattsalaten, einheimische Schalotten, Spinat, Mangold, Wurzelpetersilie oder ihre „Schwester“, die Pastinake, Zucchini oder Kraut in allen Farben und Sorten, spitz oder rund, Blumenkohl in verschiedenen Farben, Brokkoli, die ersten Pfifferlinge und alle anderen Arten, die ich hier vergessen habe.
