Meine zwei  Oma´s  hatten es richtig leicht. Anders gesagt, sie wussten gar nicht wie einfach sie es hatten. Denn – was die  Oma´s  gekocht oder gebacken hatten, schmeckte einfach gut. Nach Nachschlag wurde gefragt. Und die Teller waren hinterher leer.


Heute leben wir (vielleicht) in ernsteren und anstrengenderen Zeiten. Vieles will man nicht mehr auf dem Teller haben. Nahrungsmittel müssen ihren Nährwert offenbaren. Ihren Kaloriengehalt. Ihre Vitamine. Ihr Fett. Die Mineralien. Die Ballaststoffe und den Gehalt des Wassers.


Wie würde da die Kochkunst unserer Großmütter dazwischen  reinpassen?
Unsere Großmütter waren offensichtlich Naturtalente. Auf jeden Fall am Herd. Das mit dem Fleisch- und Wurstverbrauch war in der Zeit unserer kochenden  Oma´s  auch geregelt: Das Geld reichte nicht für den täglichen Fleischkonsum.


Wem Tabellen und Messwerte auf dem Teller nicht schmackhaft genug sind, dem rate ich zu ausgewogener, wohlschmeckender und abwechslungsreicher Ernährung.


Alles, was wir dafür brauchen, finden wir, auf unseren Obst- und Gemüsemärkten. Im Sommer wird es 30 Jahre, dass man den Eiermarkt mit den Fisch- Wurst- und Fleischangeboten vom Marktplatz am Rathaus zum bestehenden Wochenmarkt auf den Münsterplatz zusammengelegt hat.

Und was bieten die Obst- und Gemüseleute im Januar feil?
Mithilfe durchdachter Lagertechnik können die meisten Kohlarten den ganzen Winter angeboten werden. Weiß- und Blaukraut aus Deutschland. Bei Rosenkohl reicht der deutsche Anbau nicht aus. Da können die Holländer aushelfen. War noch vor 10 Jahren fast ausschließlich franz. Bretagne-Blumenkohl im Angebot, so liefern im Winter die Spanier und Italiener immer mehr dieser Kohlart nach Deutschland. Auch Zucchini, Gurken, Fenchel, Kohlrabi, Grüne Zwiebelbunde, Radicchio, aber auch Tomaten, kommen jetzt aus Südeuropa.