Was bietet der Wochenmarkt in Ulm im Faschingsmonat Februar? 
Auf jeden Fall müssen wir beachten, diese Wintermonate sind nicht mit denen der vorigen Jahre zu vergleichen. Zwar scheint das Wetter im Großen und Ganzen noch etwas milder geworden zu sein, aber andere Umstände drängen sich bei den Salat- und Gemüse-Kultivateuren in den Vordergrund. Heizenergie muss noch sparsamer eingesetzt werden. Erzeugnisse aus dem milderen Westen Europas und von den Gestaden, hauptsächlich des westlichen Mittelmeeres, haben sich verteuert. Erhöhte Transportkosten und der Mehrbedarf für den Exportmarkt machen sich bemerkbar.

Aber trotzdem sind sie nach wie vor da, die Blattsalate, auch aus deutschen Anbau. Die Radieschen, vor allem aus Italien und auch aus Spanien. Die frischen Rettiche in rot und in weiß. Die frischen Kohlrabi fast ausschließlich in weiß. Die Karotten mit Grün. Die Gurken, groß und klein, meistens aus Spanien oder auch aus Marokko. Die Zucchini und der Fenchel, der Bleichsellerie oder auch der Brokkoli, meist auch aus Spanien. Der obligatorische Blumenkohlimport aus der Bretagne, dazu noch ca. 5 % aus der Normandie ist in den letzten Jahren zurückgegangen, weil Italien und auch Spanien mehr Blumenkohl und Romanesco produzieren. 

Deutsche rote Zwiebeln sind fast geräumt. Die italienischen und spanischen Anbauer springen in die Bresche. Gelbe Zwiebeln sind hauptsächlich noch aus Deutschland. Bei den Bundzwiebeln, manche nennen sie auch Frühlingszwiebel, Schlotten oder gar Röhrengrün, sind die Italiener im Winter die Hauptlieferanten. Ernährungsexperten sagen, die Bundzwiebel seien wichtige Lieferanten von sekundären Pflanzenstoffen. Fragen Sie mich bitte nicht weiter. Auf jeden Fall ist das sicher was besonders Gesundes.

Was hat aber jetzt im Februar der hiesige Gärtner und Gemüsebauer in seinem Winterlager? Jetzt ist die Hauptzeit für all die leckeren und vielseitigen Kohlsorten: Blaukraut, Weißkraut, Spitzkraut und Wirsing. Und der aufmerksame Marktbesucher findet auch noch Palmkohl und Pak Choi. Allerdings Winter- oder auch Grünkohl ist knapp geworden, weil er in diesen sehr kalten Tagen im Januar bei Temperaturen unter minus 10 Grad C nur mit großen Erfrierungen davon gekommen ist. Wenn ich jetzt Ernährungswissenschaftler wäre, würde ich in den höchsten Tönen von der ausgezeichneten Ernährungsbilanz von Kohl und Co. berichten. Von der Reichhaltigkeit an B-Vitaminen, von Vitamin C und der Folsäure. Jawohl, dem Kohl und auch dem Sauerkraut sagt man die pure Gesundheit nach. 

An WWG = Winter-Wurzel-Gemüse finden die Marktbesucher natürlich fast ausschließlich heimische Lagerware. Ganz egal, ob Sie aus deutscher Herkunft Karotten, Winter-Rettiche, Wurzel-Petersilie, Pastinaken, Sellerie oder Rote Rüben suchen. Auch Schwarzwurzeln kommen teilweise aus deutschen Gemüselagern.