Um es gleich vorweg zu sagen: im Oktoberbericht ist dem „Schreiberling“ eine Falschmeldung unterlaufen. Der Bauernmarkt ist diesen Sommer nicht erst 20 Jahre mit dem übrigen Wochenmarkt vereinigt, sondern es ist schon ein viertel Jahrhundert her, seit Eiermarkt und Co. vom eigentlichen Marktplatz am Rathaus auf den Münsterplatz umgezogen sind.


Der November ist neben dem Januar in den meisten Haushalten wohl der ruhigste Monat im Jahr. Auch für die Produzenten von Obst und Gemüse würde die Tagesarbeit in ruhigeren Bahnen laufen, wenn nicht Corona unser ganzes Denken und Handeln in Mitleidenschaft ziehen würde. Aber nichtsdestotrotz steht der Winter vor der Tür. Das Wachstum verlangsamt sich zusehends oder es steht ganz still.

Aus deutschem Anbau kommt alles Wurzelgemüse, Spinat und zum Teil auch dt. Rosenkohl. Aber auch Blumenkohl, Wirsing, rundes Weißkraut und Spitzkraut werden auf dt. Äckern geerntet. Es gibt auch noch dt. Tomaten. Natürlich können Ihnen die Marktleute jetzt keine „August“-Tomaten anbieten, aber trotzdem schmeckt das meistgekaufte Fruchtgemüse noch erstaunlich gut. Bei Blattsalaten ist, wie jedes Jahr, etwa Mitte November der Schnittpunkt zwischen Freiland und Gewächshausware. In den nächsten Wochen werden franz., italienische und spanische Salate auf den Markt kommen. Das Ackersalatangebot ist auf dem Wochenmarkt fast 100 prozentig deutsch. Bei Gurken muß jetzt meist auf ausländische Ware zurückgegriffen werden.


Ende November beginnt die Haupterntezeit der Zitrusfrüchte in Südeuropa. Aber die Blutorangen kommen immer erst kurz vor Weihnachten. Noch ein kleines erklärendes Wort zu den „kernlosen“ Clementinen: Von den Mandarinen-Arten ist die Clementine die Art, die am wenigsten Kerne hat. Der ernsthafte Verkäufer wird die Clementine als kernarm bezeichnen. Es kommt immer wieder vor, dass man zwei oder drei Clementinen ohne Kerne essen kann und dann wieder ein Exemplar mit mehreren Körnern gegessen werden muss. Es liegt in der Natur der Pflanzen, dass sie Samenkörner ausbilden möchten. Bei der Produktion von kernlosen Früchten ist die Clementine wohl manchmal ungehorsam. Im November wird das europäische Traubenangebot deutlich weniger. Zwar finden Sie noch ein ordentliches Angebot von eingelagerter Ware, aber diese Trauben müssen schnell verbraucht werden.