Den Herrn Apotheker, der sich langsam auf den Ruhestand vorbereitet, sehe ich jetzt öfters mit einem großen Korb auf dem Ulmer Wochenmarkt. Natürlich spreche ich ihn an. Wie es denn so klappen würde mit dem wöchentlichen Einkauf von Salat, Gemüse und Obst. „Na ja“ meint er dann. „Ich übe noch“. Verschmitzt frage ich nach: „Aber so wie bei Loriot -Pappa  ante  portas- ist  es hoffentlich nicht.“ Worauf er meinte: „Eigentlich schon ein  bissle. Die Familie sagt, ich würde immer das Teuerste kaufen.“

Und schon sind wir beim Thema. Zwar finden wir überall noch ausreichend Frischartikel. Etwas reduziert aus der Region und sehr vielseitig von unseren südlichen und westlichen Nachbarn und weiter entfernten Produzenten, die günstigere klimatische Bedingungen haben. Aber in den Wintermonaten haben wir überall längere Wachstumszeiten. Auch im Süden. Deshalb lässt sich bei diesen gärtnerischen Artikeln kaum sparen. Aber die Befürchtungen, dass es wohl im Spätwinter oder im Frühjahr zu Produktausfällen kommen könnte, braucht man aus jetziger Sicht nicht zu haben. Für den Handel steht an erster Stelle -die Verfügbarkeit.

Jetzt aber schnell zum Wochenmarkt-Angebot im März.
Bei frischen Salaten und an frischen Kräutern wird das Angebot an regionalen Produkten jetzt von Woche zu Woche erweitert. Und man merkt es natürlich, dass Salatarten, die mit viel weniger Energie kultiviert werden können, auch in diesen Monaten günstiger angeboten werden können, als die übrigen Blattsalate. Ich denke da zum Beispiel an Ackersalat, Kresse oder auch Rucolasalat.


Selbstverständlich müssen wir auf die Direkternte von Wurzelgemüse noch einige Monate warten. Die Gärtner säen jetzt erst aus oder bekommen in den nächsten Wochen die Jungpflanzen aus den Anzuchtbetrieben. Aber – die Lagerbestände von Rote Bete, von Gelber Rübe, von schwarzen Wurzeln oder von Wurzelpetersilie und Pastinake sind noch einigermaßen gefüllt. Es kann genug und vor allem in guter Qualität angeboten werden. Rote und weiße Rettiche kommen vor allem noch aus dem Süden Europas. Bei Radieschen gibt es deutsche (wenig) und italienische Ware im Angebot. Die meisten Kohlarten kommen aus Deutschland. Aber Blumenkohl, Wirsing oder frischen Spitzkohl gibt es vor allem aus Italien, Spanien und Portugal. Rund um das Mittelmeer werden im Vorfrühling Bohnen angebaut. Sie können also aus Marokko, Ägypten oder Spanien kommen. Das Tomatenangebot kommt außer Holland, auch aus Belgien, Italien, Spanien und aus Marokko. Kartoffeln in genügender Menge liefern die regionalen Anbauer.