Beim Wort zum Monat 2021 war noch die Rede von kühlen Mai-Temperaturen, von eingegangenen Gurken-, Zucchini- und Kürbispflänzchen. Von unschlüssigen Hobby-Gärtnern und überhaupt von der lieben Not mit der Anzucht unserer Kräutlein und Blumen. 

Ein Jahr später sieht das Ganze schon sehr hoffnungsvoller aus. Im Garten, auf dem Balkon und auf der Terrasse meine ich. Dieses Jahr gedeiht alles, es sprießt und wächst. Aussaaten keimen um die Wette. Kleine, fast mickrige Sämlinge entwickeln sich innerhalb zwei Wochen zu prächtigen Jungpflanzen. Bei der holden Gärtnerin und beim wohlgesinnten Gärtner gedeiht (fast) alles prächtig. 

Und da wären wir schon wieder beim Hauptpflanzenthema der Wochen 20 bis etwa 26 im Jahr: das Zurückschneiden mancher Kräuterpflanzen. Es wird eng in manchen Kästen und Kübeln. Die starkwachsenden überwuchern die schwächeren. Ja, sie sollen zurückschneiden. Was Sie nicht brauchen lässt sich noch trocknen oder einfach dem Kompost zuführen. Aber natürlich nicht ganz unten absäbeln, sondern etwa ein oder zwei Drittel einkürzen. Die Pflänzchen brauchen noch genügend Blattgrün zum Weiterwachsen. Sie wissen ja: ein guter Gärtner hat ein hartes Herz und eine scharfe Schere. 


 Wie sieht es nun aber bei unserem täglichen Gemüseangebot auf dem Markt aus? Zunächst lässt sich die Klimaerwärmung auch in den regionalen Gärtnereien spüren. Der Rhabarber konnte ca. 9 Tage früher geerntet werden wie noch vor 25 Jahren. Freilandsalate, Kohlrabi, Rettiche oder Spinat und Mangold meldeten sich früher zur Ernte wie noch vor einem Vierteljahrhundert. 

Es gibt auch schon die ersten Bundkarotten, aber mit den losen Möhren frischer Ernte müssen wir noch etwas abwarten. Es gibt noch Rote Bete aus den Winterlagerbeständen, aber die ersten Roten Rüben im Bund sind auch schon an den Ständen. Witterungsmäßig gibt es schon seit Mitte Mai deutschen Blumenkohl. Buschbohnen kommen noch aus dem Süden, aber die ersten Stangenbohnen aus deutschen Gewächshäusern werden ab ca. Mitte Juni auf den Markt kommen. Große deutsche spezielle Tomaten- und Gurkenbetriebe können rund 10 Monate im Jahr diese Hauptgemüse-Produkte anbieten. Regionale Gärtnereien ernten schon Vespergurken aus ihren Gewächshäusern. Ulmer Salat-Gurken und Tomaten kommen ein paar Wochen später. Der Freund von Frischkräutern kann jetzt aus dem Vollen schöpfen.