Für die einen ist (seit Corona: war) der Februar der Monat der Ausgelassenheit. Für die anderen spukt der Gedanke im Kopf herum, dass jetzt der Winter wohl schon vorbei sei. Und all das Schneeschippen, das Salzen ohne Salz, das Frieren, das rutschige Herumstolzieren bald vorbei sei. Oft muß ich an zwei Merksätze meines Vaters denken: 1. Dr Wender schlupft en koi Mausloch. Und 2. Dr Februar ischt oft dr härtere Wintermonat wia dr Januar.

Aber sei es wie es will – im Februar geht es wenigstens aufwärts mit dem Sonnenlicht. Die Tagesstunden werden spürbar länger. Kommt einmal die Sonne durch spürt man schon ihre Kraft. Und das alles macht sich in den Gewächshäusern der Gärtnerin und natürlich auch des Gärtners gewaltig bemerkbar. Nicht nur in den beheizten Kulturräumen, sondern auch in den sog. Kalthäusern. Gewächshäuser, egal mit Glasbedeckung, Folie oder mit sonstiger Kunststoffbedeckung, sind Wärmefallen. Die Sonnenstrahlen scheinen durch die lichtdurchlässige Haut, aber die Wärmestrahlen können nicht mehr heraus. Das Gewächshaus erwärmt sich, aber nur tagsüber. 

Die Pflanzen in den Gewächshäusern sind im Dezember und Januar so rumgestanden und zeigten kaum ein bisschen Wachstum. Wenn ja, dann nicht kurz und kräftig, sondern eher lang, dünn und kraftlos. Aber das ändert sich nun im zweiten Monat des Jahres.

Das wussten schon unsere bäuerlichen Vorfahren. Feierten sie doch im besonderen den 2. Februar, die „Lichtmeß“.

Aus heimischem Anbau kommen in dieser Jahreszeit aus dem Gewächshaus vor allem Ackersalat, Kresse, Rucola, Portulak. Und Anfang des Monats meist schon die ersten Blattsalate wie Kopfsalat, Novitasalat, Eichblatt oder der Lollo-Salat und Spinat. Aber auch deutsche Radiesle.

Etwas schwerer hat es im zeitigen Frühjahr der deutsche Fruchtgemüseanbau. Zwar gibt es Ende Februar schon die ersten dt. Gurken, gepflanzt in der 1. Januarwoche, aber Auberginen, Paprika und Tomaten haben bedeutend längere Anzuchtzeiten. Auf diese deutsche Ware müssen wir noch warten. Da sind wir auf unsere europ. Nachbarn angewiesen. Die Mittelmeerländer trumpfen mit mehr Sonne im Winterhalbjahr auf. Und unsere Nachbarn im Westen: Belgien und Holland kultivieren mit äußerst günstigen Energiekosten. 

Der aufmerksame Marktkunde findet natürlich noch eine ganze Palette von Lagergemüse an den Marktständen: Bodenkohlrabi, Pastinaken, Wurzelpetersilie, Schwarzwurzeln, Rote Bete, Sellerie, Lauch. Selbstverständlich auch Zwiebeln in gelb. Das dt. Angebot der roten Zwiebel lässt deutlich nach. Rote Zwiebeln lassen sich nicht so lange lagern. Deshalb kommt meist ordentliche Ware aus Italien dazu.